In den letzten Jahren hat sich die Survivor Series zur Heimat des doppelten Käfigmatches entwickelt, und auch dieses Jahr gab es gleich zwei WarGames-Matches – eines für die Frauen und eines für die Männer. Hier ist ein ausführlicher Blick auf die Geschehnisse von Survivor Series 2024:
Women’s WarGames Match
Nach einer Reihe von Intro-Videos und Backstage-Segmenten eröffnete das WarGames-Match der Frauen die Show. Bayley und Jax starteten das Match für ihre Teams.
Eintrittsreihenfolge der weiteren Teilnehmerinnen:
1. Naomi
2. LeRae
3. Belair
4. Stratton
5. Sky
6. Rodriguez
7. Ripley
8. Morgan
Bayley und Jax lieferten sich einen intensiven Schlagabtausch, noch bevor die anderen Teilnehmerinnen eingreifen konnten. Beide waren jedoch klug genug, ihre Kräfte nicht vollständig zu erschöpfen, da niemand vorzeitig gewinnen konnte.
Wie bei WarGames üblich übernahm jeweils das Team die Kontrolle, das eine neue Mitstreiterin ins Spiel brachte. So gestalteten sich die ersten 30 Minuten hauptsächlich durch eine Abfolge von Spots mit Waffen, um die Zeit bis zum vollständigen Einstieg aller Teilnehmerinnen zu füllen.
Als Morgan an der Reihe war, brachte sie ihren charakteristischen Baseballschläger mit und attackierte Ripley, während ihre Teamkolleginnen sie festhielten.
Das Match hatte viele spannende Einzelmomente, wirkte aber in Teilen unkoordiniert. Besonders auffällig waren Situationen, in denen Teilnehmerinnen offensichtlich auf ihren nächsten Spot warteten. Solche Phasen sind bei WarGames zwar nicht ungewöhnlich, fielen hier aber besonders ins Gewicht.
Trotz einiger Schwächen lieferten alle zehn Frauen eine großartige Leistung ab. Schließlich holte Ripley mit einem Riptide gegen Morgan durch einen Tisch den Sieg für ihr Team. Ein unterhaltsames Match, das jedoch von einer etwas kürzeren Laufzeit profitiert hätte.
Ergebnis: Team Ripley besiegte Team Morgan.
LA Knight vs. Shinsuke Nakamura
Im zweiten Match des Abends verteidigte LA Knight den US-Titel gegen Shinsuke Nakamura.
Nakamura dominierte zu Beginn, doch Knight gelang es schnell, das Tempo zu seinen Gunsten zu ändern.
Das Match hatte es schwer, die Zuschauer direkt nach dem actiongeladenen WarGames-Match zu fesseln, da solche Matches oft eine Art “Tiefpunkt” in der Stimmung nach großen Highlights darstellen.
Trotzdem boten beide Kontrahenten ein solides Match, das besonders in der zweiten Hälfte an Fahrt aufnahm. Nakamura nutzte die Metallplatte zwischen den beiden Ringen, um Knight mit einem Reverse DDT zu Boden zu bringen, bevor er mit einem Kinshasa den Sieg und seinen dritten US-Titel holte.
Ergebnis: Nakamura besiegte Knight. NEUER CHAMPION
Bron Breakker vs. Sheamus vs. Ludwig Kaiser
Bron Breakker verteidigte seinen Intercontinental-Titel in einem Triple-Threat-Match gegen Sheamus und Ludwig Kaiser.
Kaiser hielt sich zu Beginn zurück und ließ Breakker und Sheamus gegeneinander antreten. Ein Versuch, mit einem Stuhl ins Match einzugreifen, scheiterte, als Breakker ihn direkt ausschaltete.
Kurzzeitig arbeiteten Sheamus und Breakker zusammen, um Kaiser zu bearbeiten, doch die Allianz hielt nicht lange. Die fehlenden Disqualifikationen und Countouts in Triple-Threat-Matches kamen dem Match zugute, da sie den Wrestlern mehr Freiheit gaben. Dennoch verzichteten die Teilnehmer weitgehend auf den Einsatz von Waffen, was dem Match eine eigene Dynamik verlieh und es von den WarGames-Matches abhob.
Das Match setzte stärker auf die rohe Kraft und Intensität der drei Wrestler. Sheamus, ein etablierter Veteran, Breakker, ein aufstrebender Star, und Kaiser, ein äußerst zuverlässiger Performer, harmonierten gut miteinander und lieferten ein physisches Match.
Kaiser verhinderte beinahe einen Sieg von Sheamus, indem er den Referee aus dem Ring zog. Die Zuschauer belohnten das Match mit “This is awesome”-Rufen, während alle drei sich Near-Falls lieferten. Am Ende behielt Breakker seinen Titel mit einem Spear und entschied das Match für sich.
Ergebnis: Breakker besiegte Sheamus und Kaiser.
Gunther vs. Damian Priest
Im nächsten Titelmatch verteidigte Gunther die World Heavyweight Championship gegen Damian Priest, den Mann, den er zuvor entthront hatte.
Gunther begann das Match zurückhaltend, was die Kommentatoren stark betonten. Doch bald erhöhte der Ring General die Intensität und zeigte die brutalen Aktionen, für die er bekannt ist.
Das Match hatte ein langsames Tempo, wodurch die Zuschauer zeitweise ruhig blieben, doch größere Aktionen, wie Gunthers erster Chop, sorgten für lautstarke Reaktionen. Im zweiten Abschnitt nahm das Match Fahrt auf, konnte aber nicht ganz an die Intensität ihres vorherigen Aufeinandertreffens anknüpfen.
Während Priest nach einem harten Sturz außerhalb des Rings zu Kräften kommen wollte, attackierte Finn Bálor ihn überraschend mit einem Coup de Grace. Gunther schaltete Bálor aus und nutzte die Gelegenheit, Priest mit einer Powerbomb und einem Sleeperhold zu besiegen.
Ergebnis: Gunther besiegte Priest.
The New Bloodline vs. OG Bloodline
Im Main Event standen sich die neue und die ursprüngliche Version der Bloodline im WarGames-Match der Männer gegenüber. Jey und Tama starteten das Match.
Eintrittsreihenfolge der weiteren Teilnehmer:
1. Reed
2. Jimmy
3. Fatu
4. Zayn
5. Loa
6. Punk
7. Sikoa
8. Reigns
Das Match begann mit einem intensiven Schlagabtausch zwischen Jey und Tama. Reed verschaffte der neuen Bloodline die Überhand, bevor Jimmy die Chancen ausglich. Fatu betrat den Käfig und schaltete die Usos sofort aus.
Als Punk schließlich eingriff, ignorierte er Reigns’ Anweisung und stürmte mit einem Werkzeugkasten in den Ring, um das gegnerische Team zu bearbeiten.
Reigns und Sikoa waren die letzten Teilnehmer, doch Reigns musste über das Käfigdach klettern, da der Schlüssel fehlte.
In den letzten Minuten vereinten sich Punk und Reigns, um Reed gemeinsam auszuschalten. Am Ende war es das ursprüngliche Bloodline-Team, das mit einer Serie von Finishern gegen Solo Sikoa und einem finalen Spear von Reigns den Sieg holte.
Ergebnis: OG Bloodline besiegte New Bloodline.
Fazit
Die Survivor Series mag das zweitlängste WWE-Event sein, hat sich jedoch stark verändert. Statt auf klassische Elimination-Matches setzt man heute auf die WarGames-Stipulation.
Die beiden WarGames-Matches boten viele Highlights, zeigten aber auch die Schwierigkeit, das Publikum über den gesamten Abend hinweg zu fesseln. Zwischen den spektakulären Käfig-Matches wirkten die Titelkämpfe wie Zwischenstationen, obwohl sie auf einer anderen Karte als Highlights gegolten hätten.
Dennoch war es ein unterhaltsamer Abend. Nakamuras Sieg war ein Höhepunkt, doch die WarGames-Matches stahlen zweifellos die Show. Viele Konflikte blieben jedoch ungelöst und dürften in kommenden Fehden fortgesetzt werden.
Gesamtbewertung: 2-
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